Mittwoch, 18. Februar 2009

όλα καλά ? - καλά καλά !

Und mal wieder eine Ortsbeschreibung.

Heute Griechenland

Obwohl Griechenland im heutigen Qualitätsweinbau eine immer wichtigere Rolle einnimmt ist es immer noch durch „Altlasten“ behaftet.

„Griechenland – Ouzo und Redsina – stimmt doch oder?“

Eben nicht. In den alten klassischen Werken der Antike, in der Mythologie, Literatur und Kunst (und Musik *gg*) spielt der Wein eine große Rolle. Er war nicht nur fester Bestandteil des Lebens, sondern auch Grundlage eines religiösen Kultes, die dem Dionysos (griechischer Gott des Weines und des Natursegens, dessen lateinischer Name Bacchus lautet) verehrt wurde. Erst die Griechen haben den Wein in der abendländischen Kultur verankert – und durch die Kolonialisierung des Mittelmeerraumes zu seiner Verbreitung beigetragen.

Es war einmal. Heute ist der Weinbau technisch und qualitativ das EU-Schlusslicht.

Auf ca. 130kha werden ca. 380Mio. Liter Wein produziert; noch mal soviel Fläche wird für Korinthen, Sultaninen und Tafeltrauben benötigt. Die große Dichte von autochtonen Rebsorten verteilt sich zum größten Teil in private, kleine und Kleinstweingüter. Ein wichtiger Teil fällt auf den Retsina (siehe weiter unten), welcher zwar rückläufig produziert wird aber immer noch groß ist.

Traditionell ist es ein Weißweinland. Rotwein hat kaum Tradition. Wahrscheinlich wegen der erfrischenden Wirkung des Weißweines in der Sommerhitze.

Ca. 50% der Flaschenweine werden von wenigen Unternehmen in den Handel gebracht: Kourtakis, Achaia, Clauss, Cambas, Boutari und Tsantalis.

Recht

Das griechische Weinrecht wurde auf die EU-Vorgaben angepasst.

*Festgelegte Appellationen (POAP und OPE – auch unten) (15% davon 2/3 Weißwein)

Vin de Pays (Landweine)

Tafel- und Markenweine

*Zentralgriechenland und Euböa, Peloponnes und Kreta sind die wichtigsten Weinbauregionen. Die übrigen sechs Regionen (Ägäische Inseln, Thessalien, Makedonien und Ionische Inseln) sind stark rückläufig.

Retsina

Ist ein Weißwein (sehr selten ein Rosé) welcher für viele DER griechische Wein schlechthin ist. Er ist heute rechtlich ein Tafelwein der aus Attika (der Beste), Viotias (Böotien) oder aus Zentralgriechenland und Euböa kommt und unter dem Namen der Region oder dem eines enger eingegrenzten Anbaugebietes in den Handel kommt...aus den Rebsorten Savationo, seltener aus Roditys gewonnen. Ihm wird bzw. darf vor, und/oder während der Gärung bis zu, höchstens, 1kg/100l Harz (also eine, meiner Meinung nach, unzureichende Festlegung) der Aleppopinie zugesetzt. Seit Urzeiten ist dies eine griechische Tradition um die die Oxidation des Weines zu vermeiden bzw. zu ÜBERTÖNEN. Selbst der Konsum in Griechenland geht zurück. Auch wenn er kühl serviert, als Aperitif angenehm sein kann.

Für Weinanfänger ist der Retsina jedoch schwere Kost. Das Harzgeschmacksbild, das charakteristische.

Es gibt leider nur sehr wenige, sehr bekömmliche Weine jener Art. Weswegen meißt der Preis, die Qualitätsaussage ist. 10,00€+.

Bei „Retsina-abusus“ können gelöstes Harz und Alkohol (für einen Allergiker – oder jemanden mit einer so genannten Intoleranz *gg* - umso mehr) ein hochgradiger Kopfschmerz-Cocktail sein.

OPAP

Onomasia Proelevseos Anoteras Poiotetos (griechisch: Ονομασία προελευσέως ανωτέρας ποιότητος)

Ist die Bezeichnung für Weine GEHOBENER Qualität mit Ursprungsbezeichnung (wie AOC in Frankreich). Wird im übrigem „Appellation d’Origine de Qualité supérieure“ etikettiert. Vorgeschrieben sind: Höchsterträge, Mindeszuckergehalt und önologisches Verfahren welches staatlichen Kontrollen unterliegt.

OPE

Onomasia Proelevseos Elegchomeni (Ονομασία προελευσέως ελεγχομένη)

Ist die Bezeichnung für Weine mit kontrollierter Ursprungsbezeichnung.

„Appellation d’Origine Controllée“ wir in diesem Fall etikettiert. OPEs sind mit AOCs gleichzusetzen.

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